23. März 2023 bis 7. Januar 2024
im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 9 - 18 Uhr | Montag geschlossen
Horst Haitzinger gilt als einer der bedeutendsten Karikaturisten überhaupt. Über viele Jahrzehnte hat er das politische Geschehen in Bayern und in der Bundesrepublik begleitet.
Die Kabinettausstellung im Kulturkabinett Nummer 6 "Kultur" in unserer Dauerausstellung widmet sich der Frage, wie der Karikaturist die politischen Verhältnisse rund um die bayerischen Protagonisten Strauß, Stoiber, Seehofer und Co. immer wieder einem breiten Publikum humorvoll und mit feiner Kritik erklärt hat.
Über 30 Originale veranschaulichen, was Schutzengel, Bierkruggeister und das Fensterln mit politischen Ambitionen zu tun haben und wie Kruzifixe, die WAA und der Klimawandel Politik und Gesellschaft immer wieder beschäftigen.
Ein spektakuläres Ölgemälde präsentiert eine eher unbekannte Seite Haitzingers, der in der Ausstellung als Zeitzeuge auch selbst zu Wort kommt.
Entdecken Sie das vielfältige Werk Haitzingers!
Karikatur zu den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und FDP, Horst Haitzinger, 1983
Die Parteivorsitzenden Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Franz Josef Strauß (CSU) laufen als Hunde um Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und wickeln diesen mit ihren Leinen ein. Haitzinger veranschaulicht so die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 1983, die vom Streit zwischen CSU und FDP geprägt sind.
© Haus der Bayerischen Geschichte
Karikatur zur Kritik am Haushaltsentwurf der SPD/FDP-Regierung, Horst Haitzinger, 5. November 1975
Politische Auseinandersetzungen illustriert Haitzinger gerne anhand des Kasperltheaters, so zum Beispiel die Haushaltsdebatte von 1975. Kasperl Strauß hat Puppen mit den Köpfen von Kanzler Helmut Schmidt und Finanzminister Hans Apel (beide SPD) niedergeknüppelt. Das Kasperltheater ist dem Bonner Bundestag nachempfunden.
© Haus der Bayerischen Geschichte
Karikatur zum Bundestagswahlkampf 2005. Horst Haitzinger, 2005
Die CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel und der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber haben plakatiert: „ANGIE DIE MAGIERIN KOMMT“. Die Politikerin zaubert auf dem Poster Job-Hasen aus dem Zylinder. Haitzinger hinterfragt mit dieser Karikatur das Versprechen einer verbesserten Arbeitsmarktpolitik im Bundestagswahlkampf 2005.
© Haus der Bayerischen Geschichte
Karikatur zur Frage der Kanzlerkandidatur 1976, Horst Haitzinger, 1975
Haitzinger besinnt sich auf Wilhelm Busch, um den Kampf um die Kanzlerkandidatur der Union zu beschreiben. Der CDU-Generalsekretär Kurt Biedenkopf und der CDU-Parteivorsitzende Helmut Kohl stehen als Max und Moritz auf dem Hausdach und stehlen ein Huhn aus der Pfanne des CSU-Parteivorsitzenden Franz Josef Strauß als Witwe Bolte.
© Haus der Bayerischen Geschichte
Karikatur zur Berichterstattung über das Eisbärenbaby aus dem Zoo in Berlin, Horst Haitzinger, April 2007
Nicht nur politische Abhängigkeiten veranschaulicht Haitzinger mit Hilfe des Schutzengelmotivs. Während im Sommer 2006 der „Problembär“ Bruno für Aufsehen sorgt und in freier Wildbahn abgeschossen wird, verfolgt ganz Deutschland 2007 das Aufwachsen des Eisbären Knut. Bruno tritt hier als Schutzengel für Knut auf.
© Haus der Bayerischen Geschichte
Interview mit Horst Haitzinger im Rahmen des Zeitzeugen-Projekts des Hauses der Bayerischen Geschichte
23. Mai 2018
Zur Eröffnung der Kabinettausstellung im HdBG am 23. März 2023