Kabinettausstellung „Sau sticht König - Spielkarten aus Bayern"
vom 31. Mai 2025 bis 19. April 2026 im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg
Regensburg, 30.05.2025. Obwohl die Bayerische Landesausstellung „Ludwig I. – Bayerns größter König?“ dem Haus der Bayerischen Geschichte schon nach wenigen Tagen 10.000 Besuche beschert hat, bekommt sie Gesellschaft. Und zwar von Kartlern, die in Bayern schon immer revolutionär eingestellt waren. Deshalb sticht im bayerischen Blatt die Sau den König.
2025/26 bringt das Haus der Bayerischen Geschichte ein historisches Kulturgut ins Museum: Spielkarten aus Bayern und das Kartenspielen selbst. Die Ausstellung zeigt die über 600-jährige Geschichte der bayerischen Spielkarten anhand seltener, historisch bedeutender Spielkarten und Kartenspiel-Objekte.
Achtung – freier Eintritt: Zur Revolution und zum 33. Regensburg Marathon gewähren wir am Wochenende 31. Mai und 1. Juni in die Landesausstellung und alle weiteren Angebote des Hauses der Bayerischen Geschichte freien Eintritt. Am Samstag, 31. Mai sogar bis 22.00 Uhr!
Kartenspielen mit Geschichte
Seit jeher spiegelt die Gestaltung der Spielkarten gesellschaftliche, kulturelle und politische Entwicklungen und Ereignisse wider. Wahrsagekarten aus dem 18. Jahrhundert zeugen von den Hoffnungen und Ängsten ihrer Zeit. Spielkarten mit Bildern bayerischer Sehenswürdigkeiten werben um 1900 für den Tourismus nach Bayern. Und machen kurz darauf Revolution: Im Mai 1918, ein halbes Jahr vor Kriegsende, werden Spielkarten herausgegeben, auf denen Kaiser Wilhelm II. als Eichel-König durch Prinz Leopold von Bayern ersetzt ist, der den Sonderfrieden mit Russland ausgehandelt hatte. Ihm traute man also eher zu, den Weltkrieg endgültig zu beenden, als dem Kaiser. Spielkarten stellen aber auch noch andere Rätsel. Wie etwa Papageno und Mozarts Zauberflöte auf Regensburger Karten kamen. Seien Sie gespannt!
Massenphänomen „Karteln"
In Bayern wird seit jeher gerne mit Karten gespielt. Am Ende des 19. Jahrhunderts haben Industrialisierung, Elektrifizierung und Bevölkerungswachstum zur Folge, dass mehr Menschen als je zuvor Karten spielen. Redewendungen wie „schlechte Karten haben“ oder ein „Ass im Ärmel“ finden in dieser Zeit Eingang in die Alltagssprache und belegen heute die Verbreitung und Beliebtheit des Spiels mit Karten.
Bayerisches Nationalspiel Schafkopf
Unter den traditionellen bayerischen Kartenspielen sind Watten und Schafkopf heute die beliebtesten Spiele. Andere Kartenspiele, die wie der Haferltarock um 1900 verbreitet waren, sind aus der Mode gekommen oder verschwunden. Verdrängt wurden sie vom Schafkopf, der nach dem Ersten Weltkrieg die bayerischen Kartenspieltische dominiert und in zahlreichen, regionalen Varianten gespielt wird. Und mit einer unterschiedlichen Zahl von Spielkarten: Während in Altbayern die „lange Karte“ mit 32 Karten gespielt wird, begnügt man sich in Franken mit der „kurzen Karte“ bzw. 24 Spielkarten. Bayern Solo Schafkopf?
Das HdBG wird zum KdBG
In der Kabinettausstellung „Sau sticht König“ werfen Medienstationen Schlaglichter auf das Kartenspielen in Bayern nach 1945 und laden zum Mitspielen sein. Können Sie sich an einem bayerischen Kartenspieltisch behaupten?
Herausfinden können Sie das auch zum Eröffnungswochenende der Ausstellung am 31. Mai: Im Wirtshaus im Museum gibt es ein Schafkopfrennen - Start ist um 18:30 Uhr. Anmeldungen bitte an museum(at)hdbg.bayern.de
Wer noch nicht so geübt ist kann an einem Schafkopfkurs teilnehmen: Der Kurs startet am 31. Mai um 10:30 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldung erfolgt direkt bei der Schafkopfschule München: https://www.schafkopfschule.de/lehrgaenge.html
Weitere Informationen: www.hdbg.de/spielkarten-aus-bayern
Am Eröffnungswochenende halten übrigens die Deutsche Spielkartengesellschaft BubeDameKönig und der Österreichische Spielkartenverein Talon, die jeweils Spielkarten sammeln und erforschen, ihre diesjährige Jahrestagung bei uns im Haus der Bayerischen Geschichte ab.
Und wer nicht genug bekommt vom Thema Spielkarten und Karten, dem sei der Podcast „Ein Bayer und ein Halber – historische Zeitreisen mit Dr. Richard Loibl“ wärmstens empfohlen: Demnächst im Podcast eine Folge zum Spiel mit den Karten in Bayern. Hier geht es zur Podcast Seite: www.pnp.de/podcasts/ein-bayer-und-ein-halber
Haus der Bayerischen Geschichte
Donaumarkt 1, 93047 Regensburg
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 09:00 bis 18:00 Uhr. Montags geschlossen.
Fällt ein Feiertag auf einen Montag, so ist das Museum geöffnet.
Geschlossen am 24.12., 25.12., 31.12., 01.01.
Zusätzlich geöffnet ist das Museum 2025 am Montag, 28. Juli 2025.
Eintrittspreise
Erwachsene: 7,00 €
Ermäßigt (z. B. Senioren ab 65 Jahren, Schwerbehinderte, Gruppen ab 15 Personen): 5,00 €
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Schüler im Klassenverband und Studierende bis 30 Jahre: Eintritt frei
Mediaguide: 3,00 € pro Person
Führungen für Gruppen mit maximal 25 Personen in der Dauerausstellung
Standardführung (ca. 75 Minuten): 110,00 € zzgl. Eintritt
Kurzführung (ca. 45 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt
Für Informationen und Reservierungen melden Sie sich von Montag bis Freitag von 9–17 Uhr bei der Buchungshotline unter +49 (0)941 788 388 0.
Kontakt | Zentrale und Verwaltung
Haus der Bayerischen Geschichte
Zeuggasse 7
86150 Augsburg
Telefon +49 (0)821 3295-0
E-Mail pressestelle(at)hdbg.bayern.de
www.hdbg.de
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hdbg.de und www.hdbg.de/museum, Bild- und Textmaterial auf unserem Presseportal.
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