Seitenübersicht

Bayernausstellung 2024 „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 – 2020“

Vom Main-Donau-Kanal zur Isental-Autobahn, vom Fränkischen Seenland zum Flughafen im Erdinger Moos: Der Freistaat Bayern erlebt in den vergangenen Jahrzehnten eine umfassende Modernisierung und ändert sein Gesicht. Die Bayernausstellung spürt vom 19. April bis 22. Dezember 2024 bayerischen Großprojekten nach und beschreibt den Wandel des Landes von 1945 bis heute. Die Ausstellung ist selbst als Baustelle inszeniert und präsentiert sich mit einer 50 Meter umspannenden Projektionsfläche und vielen digitalen Angeboten als interaktives Erlebnis.

Die 500 Quadratmeter umfassende Schau ist als nachhaltiges und klimafreundliches Modellprojekt geplant. Im Ausstellungsbau sollen ausschließlich wiederverwendbare Elemente eingesetzt werden. Bei allen Anschaffungen steht eine gute Nachnutzbarkeit im Mittelpunkt. Der ökologische Fußabdruck der Bayernausstellung soll insgesamt so gering wie möglich ausfallen. Die Maßnahmen und ihre Evaluierung werden auf www.hdbg.de dokumentiert.

Von Wiederaufbau und Planungseuphorie
Die Ausstellung setzt in der Nachkriegszeit ein: Viele bayerische Städte liegen in Trümmern, fast zwei Millionen Vertriebene und Flüchtlinge kommen in Bayern an und benötigen Arbeit und Unterkunft. Mit Vertriebenenstädten wie Traunreut, Waldkraiburg oder Neutraubling entstehen auf ehemaligen Militäranlagen und Flugplätzen gänzlich neue Orte. Bald schon geben Wirtschaftswunder und Planungseuphorie den Takt im Freistaat vor. Großprojekte wie der Main-Donau-Kanal oder das erste kommerzielle Atomkraftwerk der Bundesrepublik im schwäbischen Gundremmingen entstehen. Seit den 70er Jahren nehmen Denkmal-, Umwelt- und Naturschützer die großen Bauvorhaben zunehmend kritisch in den Blick.

Tourismus, Energie und Mobilität
Der bundesweit erste Nationalpark wird 1970 im Bayerischen Wald gegründet und unter anderem aufgrund des dort wütenden Borkenkäfers lange heftig bekämpft, während das Fränkische Seenland zu den weniger umstrittenen Projekten zählt. Beide Regionen sind inzwischen beliebte touristische Ziele und erleben breiten Rückhalt. Eine Gratwanderung ist lange Zeit das Bauen in den bayerischen (Vor-)Alpen. Ganzjährige, klimafreundliche und nachhaltige Angebote werden seit einigen Jahren vermehrt zum Ziel erklärt.

Eine abschließende Bewertung ist bei vielen Bauvorhaben und Großprojekten weder einfach noch eindeutig, wie ein Beispiel aus Schwaben zeigt: Der Lech, einst der wildeste der bayerischen Alpenflüsse, dient einerseits mit seinen rund 30 Wasserkraftwerken als zuverlässiger Lieferant erneuerbarer und CO2-neutraler Energie. Andererseits wird sein ökologischer Zustand aufgrund der Schäden an Tier- und Pflanzenwelt durch Staustufen und Hochwasserbauten nur mit “mäßig“ bewertet.

Neben der Energieproduktion zielen viele Großprojekte auf eine Steigerung der Mobilität. Aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens wird das Straßennetz im Freistaat weiter ausgebaut. Zu den umstrittensten Strecken gehört die Isental-Autobahn. Ein jahrzehntelanger Konflikt inklusive juristischer Auseinandersetzungen begleiten den Bau der Teilstrecke der A94. Anders im Erdinger Moos: An der Notwendigkeit eines neuen Großflughafens für München gibt es in den 1960er Jahren kaum Zweifel. Der 1992 eingeweihte Flughafen entwickelt sich bald zum wirtschaftlichen Motor und wird stetig erweitert.

Belebender Bauboom in Regensburg
Hitzige Kontroversen gibt es seit Kriegsende über die Entwicklung von Bayerns Städten. Soll Altbausubstanz erhalten bleiben oder Neubauten und Verkehrswegen Platz machen? Die Bayernausstellung veranschaulicht den Weg vom strukturschwachen Sorgenkind zur „Boomtown“ am Beispiel Regensburgs, wo trotz einiger Eingriffe ins historische Stadtbild eine Stadtautobahn und so manch andere Bauprojekte verhindert werden.

Alles in allem: Aufbau, Umbau, Ausbau, wohin man schaut. Die einen jubeln über den Fortschritt, die anderen klagen über die Naturzerstörung. Vieles ist heute nicht mehr wegzudenken. Am Ende der Bayernausstellung bauen die Besucherinnen und Besucher selbst an einem virtuellen Projekt.

Das Magazin zur Ausstellung
Mit dem Titel „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945-2020“ widmet sich das HDBG Magazin Nr. 7 dem Thema der Bayernausstellung. Der Band stellt einzelne Großprojekte im Rückblick und in der Zusammenschau vor und illustriert diese mit zahlreichen Abbildungen. 15 Expertinnen und Experten beleuchten Bayerns bauliche Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Das Magazin ist für 10 € im Online-Laden des HdBG oder im Museumsladen in Regensburg zu erwerben.

 

 

Haus der Bayerischen Geschichte | Museum
Donaumarkt 1, 93047 Regensburg

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 09:00 bis 18:00 Uhr. Montags geschlossen. Fällt ein Feiertag auf einen Montag, so ist das Museum geöffnet. Geschlossen am 24.12., 25.12., 31.12., 01.01.

Eintrittspreise ins Museum
Dauerausstellung

Erwachsene 7,00 € (inklusive Bayernausstellung 2024 „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 - 2020“)
Ermäßigt 5,00 € (z. B. Senioren ab 65 Jahren, Schwerbehinderte, Gruppen ab 15 Personen)
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Schüler im Klassenverband und Studierende unter 30 Jahre: Eintritt frei

Sonderpreis Bayernausstellung 2024
5,00 €

Die Bayernausstellung „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 – 2020“ ist barrierefrei zugänglich und bietet mit Taststationen und Texten in Leichter Sprache auch inklusive Angebote.

Führungen für Gruppen mit maximal 25 Personen in der Dauerausstellung
Standardführung (75 Minuten): 110,00 € zzgl. Eintritt
Schülerführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt

Führungen für Gruppen mit maximal 25 Personen in der Bayernausstellung
Standardführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt
Schülerführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt

Für Informationen und Reservierungen melden Sie sich bei der Buchungshotline unter +49 (0)941 788 388 0 oder wenden sich per E-Mail an museumsfuehrung@stadtmaus.de

 

Kontakt | Zentrale und Verwaltung
Haus der Bayerischen Geschichte
Zeuggasse 7, 86150 Augsburg
Telefon +49 (0)821 3295-0
E-Mail pressestelle(at)hdbg.bayern.de

www.hdbg.de

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hdbg.de und www.hdbg.de/museum, Bild- und Textmaterial auf unserem Presseportal.

Änderungen vorbehalten!