Auf die Traumatisierung durch Krieg, Niederlage und Revolution 1918/19 folgt eine durch Inflation und Weltwirtschaftskrise hervorgerufene Massenverelendung. Die soziale Not und die Sehnsucht nach einem nationalen Wiederaufstieg ebnen Adolf Hitler und den Nationalsozialisten den Weg an die Macht. Ab 1933 errichten sie eine menschenverachtende Diktatur. Wer sich an die Normen der NS-„Volksgemeinschaft“ anpasst und sich unterordnet, kann vom neuen Regime profitieren und Karriere machen. Wer nicht mitläuft, macht sich verdächtig und muss mit Repressionen rechnen. Widerstand wagen nur wenige.
Juden sind von Anfang an aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Sie werden systematisch entrechtet und verfolgt. Die Nationalsozialisten entfesseln den Zweiten Weltkrieg, der Zerstörungen und Massensterben auch nach Bayern trägt. Im Frühjahr 1945 wird Bayern durch amerikanische Truppen besetzt und in die US-Zone eingegliedert. Die Trümmernot lässt die Menschen hungern. Die Integration von zwei Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen gelingt jedoch Schritt für Schritt.
Die von den Amerikanern geforderte Entnazifizierung wird dagegen abgebrochen – zu groß ist der Personalbedarf für den Wiederaufbau. Mehr Erfolg haben die Besatzer mit ihrer Initiative zur Demokratisierung: Bereits kurz nach Kriegsende finden die ersten freien Wahlen statt, Ende 1946 hat der Freistaat Bayern eine neue Verfassung und einen neu gewählten Landtag.
Das Bild zeigt den Großglobus aus Hitlers Arbeitszimmer im „Führerbau“ der NSDAP-Reichsleitung in München (©Bayerische Staatsbibliothek | Haus der Bayerischen Geschichte).