1975 ist ein Wendejahr: Erstmals sind im Dienstleistungessektor mehr Menschen beschäftigt als in der Produktion. Bayern gehört bis heute zu den wirtschaftlich stärksten Regionen in Europa. Besondere Bedeutung kommen dem Maschinenbau, der Automobil-, Luft-, Raumfahrt- und Elektroindustrie zu. Internationale Aushängeschilder der „Marke Bayern“ sind neben den Stereotypen Alpen, Bier, Tracht und Oktoberfest insbesondere BMW, Audi und Hightech-Industrie sowie der FC Bayern.
Erfolgreich ist die Strategie der CSU, sich in besonderem Maß mit Bayern zu verbinden: Ihr Partei-Logo wird in den 1970er-Jahren entsprechend ausgestaltet. Dies führt zu einer Gegenbewegung des „anderen Bayern“, welche ebenfalls identitätsstiftende Wirkung entfaltet. Der Protest gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in Wackersdorf führt Menschen aller Bildungsschichten und sozialer Milieus im Oberpfälzer Wald zusammen. Bands wie die Toten Hosen oder die Biermösl Blosn geben sich beim WAAhnsinns-Festival in Burglengenfeld die Ehre.
Die Grenzlage Bayerns zur DDR und der ČSSR bestimmt den Lebensalltag vor allem in den „Zonenrandgebieten“. Mödlareuth, das durch eine Mauer geteilte Dorf, wird zum „bayerischen Berlin“. Mit der Wiedervereinigung und dem Fall des Eisernen Vorhangs ändert sich die Situation grundlegend. Jetzt kann die zentrale europäische Lage Bayerns wieder in alle Richtungen wirken.
Im August 2017 wurde der spektakuläre Fluchtballon für die Präsentation im künftigen Museum in Regensburg gereinigt und restauriert. Mit dabei war Zeitzeuge Günter Wetzel, einen Bericht finden Sie hier.