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Hermann Josef Lorch

Ludwigs Schlösser im Modell

Hermann Josef Lorch (1860 - 1946) muss ein großer Verehrer seines Bauherrn, König Ludwigs II., gewesen sein, denn er schuf von jedem Königsschloss ein Modell, wobei er jedem seiner Söhne eines dieser Modelle vererbte.

Das hier gezeigte Modell stellt vermutlich die nie verwirklichte Burg Falkenstein dar, die nahe Pfronten im Allgäu entstehen sollte. Ludwig hatte die Burgruine 1884 erworben (inkognito), die zu einem zweiten Neuschwanstein oder auch zu einer Raubritterburg ausgestaltet werden sollte. Beim Tod des Monarchen 1886 war man allerdings über den Planungsstand noch nicht hinausgekommen.

Hermann Josef Lorch wurde 1860 in Melchingen auf der Schwäbischen Alb geboren. Er erlernte das Handwerk des (Dekorations-)Malers. Während er bei einem Kunstmaler in München arbeitete, besuchte er nebenbei die Kunstgewerbeschule. Anschließend war er mehrere Jahre mit der Ausmalung der Schlösser Herrenchiemsee und Neuschwanstein beschäftigt. Dort lernte er vermutlich auch seine zukünftige Frau kennen. Später lebte das Ehepaar in Sigmaringen. Lorch malte sein Wohnhaus nach dem Vorbild Neuschwansteins aus – ein weiteres Zeichen seiner Verehrung für Ludwig II. und wohl auch seiner Begeisterung für das Romantische in Kunst, Musik und Literatur geschuldet. Um die Jahrhundertwende arbeitete Lorch auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen. Die Begabung für das Kunsthandwerk zeigten auch einige seiner Kinder: Unter den sieben Nachkommen waren Restauratoren, Kirchenmaler und Bildhauer. Seine Söhne Ernst und Josef führten Teile der Arbeiten ihres Vaters fort. Laut Berichten seines Sohnes Friedrich hatte Hermann Josef Lorch 52 Kirchen und Kapellen in den Jahren 1885 bis 1913 ausgemalt, darunter die Stadtpfarrkirche, die Schlosskapelle und die evangelische Kirche in Sigmaringen. Hermann Josef Lorch starb 1946 in seiner Wahlheimat.

Quellen/Literatur:
Staatsarchiv Sigmaringen Dep. 1 T 6-7 Nr. 80

Freundliche Hinweise von Peter Lorch, Baden-Baden