Augsburg/München, 7.10.2021. Am Dienstagvormittag hat die Corona-Sammlung des Hauses der Bayerischen Geschichte weiteren Zuwachs erfahren. Das Ärzteteam um Prof. Dr. med. Michael Hoelscher, Direktor des Tropeninstituts am LMU Klinikum München, hat Dr. Timo Nüßlein, dem für die Museumssammlung zuständigen wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hauses der Bayerischen Geschichte, Objekte aus der Anfangszeit der Corona Pandemie als Schenkung übergeben:
ein Absperrband, das an Tag 2 der Pandemie in Deutschland aus Infektionsschutzgründen im Tropeninstitut zum Einsatz kam;
ein Infobanner zum Hinweis auf die COVID-19 Teststation des Münchner Tropeninstituts;
ein Plakat mit Verhaltensregeln für die Besucherinnen und Besucher der Station und außerdem
einen der ersten „Passierscheine“, um sich für den Dienst als Mitarbeiter im Gesundheitswesen während des ersten Lockdowns in Bayern frei in München bewegen zu können mit Datum vom 20.03.2020.
Das Team um Dr. med. Camilla Rothe vom Münchner Tropeninstitut hatte am 27.01.2020 den ersten COVID-19 Fall in Deutschland überhaupt diagnostiziert (unterstützt durch das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr). Unter der Leitung von Dr. med. Günter Fröschl und Team richtete das Tropeninstitut tags darauf bereits eine COVID-19 Testeinheit in einem separaten Gebäudebereich des Institutes ein, als wahrscheinlich erste Teststation in Deutschland. Auf Beschluss der Bayerischen Staatsregierung und gemeinsam mit der Landeshauptstadt München wurden die Testkapazitäten danach durch ein Zelt im Außenbereich des Tropeninstituts (Georgenstraße) erweitert und am 23.03.2020 durch den Bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler eröffnet. Bis zum Ende des einjährigen Betriebs der Teststation bis März 2021 wurden dort über 10.000 PCR-Tests durchgeführt (vgl. www.coronatest-tropeninstitut.de)
Die dem Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) zur Verfügung gestellten Objekte geben einen exemplarischen Einblick in den veränderten Arbeitsalltag und die besonderen Hausforderungen für das Team des Tropeninstituts in Zeiten der COVID-19-Pandemie in Bayern.
Corona ist museumsreif!
Das Haus der Bayerischen Geschichte am Donaumarkt in Regensburg sucht im Rahmen seiner musealen Sammeltätigkeit Objekte, die Geschichten erzählen und zur Dokumentation von aktuellen gesellschaftlichen, kulturellen oder politischen Ereignissen und Entwicklungen in Bayern dienen.
Das gilt besonders für Zeugnisse aus der Zeit der Corona-Pandemie, die alle in Bayern lebenden Menschen betrifft und auf unterschiedlichste Weise in deren Alltag eingegriffen hat und es noch immer tut.
Angesichts dessen zielt die Sammeltätigkeit des HdBG darauf, den Verlauf der Corona-Pandemie in Bayern mit Objekten zu dokumentieren und ebenso deren Auswirkungen auf zentrale gesellschaftliche Lebens-bereiche (z.B. Homeschooling oder abgesagte Großveranstaltungen) zu beleuchten.
Unter den bereits im Depot befindlichen „Corona-Objekten“ sind unter anderem ein Corona-Votiv aus der Gnadenkapelle Altötting, der Musterkrug vom Corona-bedingt abgesagten Gäubodenfest 2020 oder die „(Kl)Osterpakete“ der Abtei Münsterschwarzach (Osterfeste 2020/2021 zuhause).
Die Gegenstände werden mit ihrer jeweiligen Hintergrundgeschichte inventarisiert und im Depot eingelagert. Im Rahmen der für 2025 geplanten Umgestaltung von Teilen der Dauerausstellung werden dann wohl auch Corona-Objekte im Museum des HdBG präsentiert.
Weitere Informationen über das Haus der Bayerischen Geschichte finden Sie unter www.hdbg.de